Mise en forme. Stadtbauwelt 221 Teaching the City

Auszug aus dem Text: Unser Motiv, aus der Untersuchung urbaner Praktiken heraus projektiv zu arbeiten und Konzepte und Entwürfe aus klaren Haltungen heraus zu entwickeln, verfolgt das Ziel, situative Bedingungen zu problematisieren und verfügbar zu machen. Studierende aktivieren dabei ihr „stilles Wissen“, um es im gemeinschaftlichen Projekt einzusetzen. Es geht dabei nicht darum, städtische Realitäten und differenzierte Lebensmodelle einfach abzubilden, sondern sie in diesem Gestaltungsprozess zu erweitern. Eine didaktische Herausforderung der disziplinübergreifenden Beschäftigung mit den Prozessen der Stadtproduktion besteht darin, Gestaltung und Wissensproduktion in den Fachbereichen „Urban Design“ und „Architektur“ zusammenzudenken. Studierende üben den Umgang mit heterogenen materiellen und sozial heterogenen Praktiken der (Re-) Produktion von Stadt. Die Logik raumproduzierenden Handelns lehrt nicht nur, dass Praktiken produktiv sind, sondern dass diese auch über einen erkenntnistheoretischen Wert verfügen. Das Urbane als relationales Wirkungsgefüge anzuerkennen, ist zentrale Prämisse für die inhaltliche Auseinandersetzung. Wenn diese Auffassung relationaler Wirkungsgefüge und ihrer möglichen Neu-Verschaltungen nicht nur für die Analyse genutzt wird, sondern auch bei Projektentwicklungen und Entwürfen eingesetzt wird, dann kann die Planung neue Möglichkeiten öffnen; dann wird etwa aus der Planung eines Begegnungshauses eine Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen des Wohnens, Unterbringens und Arbeitens.

Stadtbauwelt 221
Teaching the City
6.2019

contributors

2018/2019

Let’s play house

Let’s play house