In der Forschungsarbeit wurde dem Terminus des 'People's Plan' auf die Spur gegangen. Der Begriff wird in der deutschen Fachsprache erstmals 2010 in einem Artikel der Zeitschrift ‚Planerin’ erwähnt, und steht für den strategischen Masterplan „Go To 2040“ für die Metropolregion Chicago. Dabei wird der Masterplan als positives Beispiel für politische Partizipation an Planungsprozessen auf metropolitaner Ebene beschrieben.
Bei einem erweiterten Verständnis von Partizipation als Teilhabe an Entscheidungen über Raum hin zur Teilhabe von BürgerInnen durch Handeln im Raum (Cabane 2010), stellt sich die Frage, inwieweit der ‚People’s Plan’ dem entspricht, was sein Name auf sprachlicher Ebene impliziert- als Objekt in einem Zugehörigkeitsverhältnis zu dem Subjekt ‚People’ zu stehen.

Der Frage nach der Relation der Planung zu den ‚People’ wird im Rahmen der Arbeit in einer konkreten räumlichen Situation nachgegangen. Dabei orientiert sich die Empirie an der Akteur-Netzwerk Theorie (ANT) und den Prinzipien der radikalen Relationalität und der flachen Assoziativität. Die räumliche Situation wird dabei nicht als abgrenzbares Forschungsobjekt betrachtet sondern als Zusammenspiel vielfältiger Akteure und Aktanten. Durch die Auseinandersetzung mit dem konkreten Ort, den dort stattfindenden Alltagspraktiken sowie der Einbindung der BewohnerInnen und deren Praktiken in die Planung hat sich im Rahmen der Untersuchung ein komplexes Wirkungsgefüge aufgespannt, das sich mit dem Implementierungsprozess des Masterplans auf der lokalen Ebene verdichtet.

Abschließend wurden aus dem entstandenen Wirkungsgefüge einzelne Relationen zwischen BürgerInnen und Planung herausgegriffen, kritisch betrachtet und weitergedacht. Die Ergebnisse wurden in neue Ansätze zur Einbindung von BürgerInnen in die Planung auf metropolitaner Ebene überführt.