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- August 1, 2012
Programm Möglichkeitsraum – Eine randonnée der Möglichkeiten 2012
Was ist ein Möglichkeitsraum? Wer oder was eignet sich diese Räume an, gestaltet, produziert, adaptiert, modifiziert, programmiert sie …? Wie kann ich dieses sehr sprunghafte, unbestimmte, flüchtige Raumkontinuum greifen, begreifen? Wie komme ich ihm auf die Spur, komme ich auf die Spur, welchen unsichtbaren Spuren folgen?
Eine ausschweifende Wanderung aus der Perspektive der »ANT« – eine »randonneé« der Möglichkeiten zwischen den un-sichtbaren Verbindungen beginnt. Now! Mein Forschungsgebiet: Das (Alltags)Programm der Elbinsel von Hamburg. Unmittelbar ströme ich mit und zwischen den Gezeiten alltäglicher Lebenswirklichkeiten, folge den Assoziationen menschlicher und nicht-menschlicher Akteure. Sie führen mich und meine stetige Begleiterin die Kamera über die facettenreichen Inseln der Elbinseln bis zu deren Anfängen und von dort wieder zurück. Hier. Meine Wohn- und Forschungsstation: die »Universität der Nachbarschaften«. Kontrastierende Gegensätze und Dispositionen werden in den unterschiedlichen Maßstäben, Medien und Materialien der Elbinsel deutlich. Doch nicht alles wird oder bleibt klar. Die Komplexität des Forschungsfeldes spielt mit unterschiedlichen Graden der Un-Schärfe. [Ein Labyrinth. Wo ist denn hier der Ausweg? Der Ausweg heißt: »die Autobahn« (Serres 1993). Jetzt erinnere ich mich wieder. »Auch wer Landschaften liebt, braucht manchmal die Autobahn (…). (ebda.)« Unverzüglich nehme die nächste Ausfahrt. Richtung? Richtung: »Grounded Theory«. Absatz.] Grundlage für die Auswertung bildet mein empirisch erhobenes Material wie die Einträge in das Feldtagebuch oder die mir vom Feld zugespielten historischen Fotografien, Kartenmaterial, Briefe, Zeitungsartikel sowie die festgehaltenen seriell/sequenziellen Fotos. Der so genannte erste Kodierprozess, das »offene Kodieren» der Grounded Theory, ermöglicht es mir dann das komplexe Gefüge der Elbinseln langsam »aufzubrechen«. Durch diesen iterativen Prozess wird das vielschichtige Programm in vorerst zweiunddreißig Konzepten (Kodes) lesbar. Wobei die mannigfaltigen Möglichkeiten dazwischen liegen. Das ‚Programm der Elbinseln’ ist das ‚Programm des Möglichkeitsraums’.
Doch gerade wegen dessen ‚flüchtigen’ Beschaffenheit war es für meine Forschungsarbeit entscheidend ein geeignetes Verfahren zu finden. Aus dieser Gegebenheit entwickelte sich ein situativ-diskursives Forschungsset, welches mir einen bis dahin ungeahnten poetisch-analytischen Zugang zum relationalen Raum ermöglichte. Nicht nur meine Sichtweisen auf die fragil-stabilen, rural-urbanen Landschaften haben sich dabei geweitet, nein – auch unerwartete Möglichkeiten für eine künstlerische Stadtforschung zeigten sich in diesem dreimonatigen Prozess auf. Und. Diese Möglichkeiten fordern es gerade zu, den begonnenen Dialog in meinem jetzigen Kontext ‚le triangle de Bâle’ weiterzuführen. Die vorliegende Arbeit ist in diesem Sinne nicht abgeschlossen, sondern beginnt wieder. Und wieder. Landschaft ist ein »offenes Buch« (Serres 1993). Es wird immer noch eine Spur zu verfolgen, zu lesen geben – Randonnez!
contributors
Prof. Dr. Alexa Färber
Professor, Urban Anthropology and Ethnography
Prof. Dipl. Ing. Bernd Kniess
Professor, Urban Design
Dipl.-Ing Katja Heinecke
M.Sc. Tabea Michaelis
2011/2012
Wohnen als Praxis
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Wohnen ist diejenige Form von städtischer Praxis, die private und öffentliche Räume gleichermaßen betrifft. Wohnräume sind dabei nicht nur Privatangelegenheiten – sie transportieren immer auch Vorstellungen von Gemeinschaft und Stadt als Gesamtheit. Städtischer Raum wird dagegen zunehmend bewohnt, viele einst private Lebensbereiche sind mittlerweile dorthin ausgelagert. In einer Betrachtung des …