"Es ist Samstag gegen 9.30 Uhr. Ich bin auf dem Weg in die Bibliothek, um an meiner Abgabe für Re(Assembling) zu arbeiten. Bevor ich in den Grindelhof abbiege, lege ich einen Halt im Supermarkt ein, um mir etwas zu trinken zu kaufen. Während ich an der Kasse stehe, ist vor mir ist ein älteres Ehepaar. Ich sehe, dass sie nicht mehr allzu fit sind und beide einen Rollator zur Gehhilfe nutzen. Sie plaudern vertraut mit dem Kas-sierer, während ein anderer Mitarbeiter am Ende des Laufbandes ihnen bereits die Einkäufe in die Taschen räumt.
Nachdem ich mit dem Bezahlen fertig bin und mein Fahrrad abschließe, sehe ich, dass das ältere Ehepaar unmittelbar neben dem Supermarkt wohnt. Der Mitarbeiter dreht den Schlüssel in die Tür und trägt ihnen die Einkäufe in die Wohnung.
Als ich in der darauffolgenden Woche, zur ähnlichen Uhrzeit und auch wieder am Samstag denselben Laden betrete, um mich wieder mit notwendigen Dingen für meinen Tag in der Bibliothek einzudecken, befindet sich auch das Ehepaar wieder im Supermarkt. An der Tür werden sie vom Mitarbeiter des Ladens bereits begrüßt und gefragt, was denn heute wieder auf dem Einkaufszettel steht.
In der Bibliothek angekommen, schreibe ich diese Beobachtung auf und nehme diese als Anlass, den ersten Eintrag für mein Feldtagebuch zu nehmen. Es sind genau diese zeitlichen und fürsorglichen Begegnungen, die ich für meine Thesis spannend finde und untersuchen möchte."