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- August 1, 2012
Umnutzen! Strategische Ansätze zur Umnutzung von Büroimmobilienleerständen 2012
Der Hamburger Wohnungsmarkt gilt seit Jahren als angespannt. Besonders in den innerstädtischen Gebieten ist es fast aussichtslos, eine Wohnung zu finden. Die Wohnungsproblematik in Hamburg ist heute ein spektrenübergreifendes Politikum, denn bis tief in die Mittelschicht hinein ist der Mangel an innerstädtischen Wohnungen gegenwärtig. Jahrelange Zurückhaltung im Bau kostengünstiger Wohnungen stehen zehntausende Sozialwohnungen gegenüber, die aus der Bindungsfrist herausgefallen sind. Diese Tatsachen treffen auf eine Renaissance der Innenstadt seit der Jahrtausendwende. Das Ziel vieler Zuzügler sind die innerstädtischen ´urbanen´ Quartiere. Der Druck auf den Wohnungsmarkt geht einher mit einer sich immer weiter öffnenden Einkommensschere. Die neue urbane Gesellschaft ist einerseits geprägt durch hochgebildete Gutverdiener, andererseits durch weniger gut Gebildete mit zunehmend prekären Einkommen. Es stellt sich die Frage wie und wo kostengünstige innerstädtische Wohnungen entstehen können.
Einen Vorschlag äußern Initiativen im Aufruf zu einer Demonstration: „(...) Die Mieten in Hamburg steigen kontinuierlich. Gleichzeitig stehen rund 1,2 Mio. qm Büroraum leer. Aber wie wäre es denn, wenn dieser Raum einfach genutzt wird?“ Warum wird der Raum eigentlich nicht ´einfach genutzt´? Tatsächlich sind die Büroimmobilienleerstände in Hamburg beträchtlich, sie werden in Zukunft auch weiter steigen und sie befinden sich vornehmlich in innerstädtischen Lagen. Diese Arbeit untersucht die Wirkkräfte, die Leerstände in Büroimmobilien produzieren und provozieren. Sowohl ökonomische als auch strukturelle Ebenen haben Einfluss auf die Akzeptanz von Leerständen und die priorisierte Entwicklung von Büroflächen. Es wird dargelegt, wie das Verhältnis von Boden und Gebäude die spätere Nutzung beeinflussen kann und welche Kräfte in welchem Akteursgefüge wirken. Die Arbeit findet strategische, ortsspezifische Ansätze, die Möglichkeiten aufzeigen diese Leerstände umzunutzen.
Büroimmobilienleerstände sind strukturell und innerstädtisch.
Absolute Büroimmobilienleerstände in Hamburg. Erhebungsgebiete von BNP Paribas. (Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage von BNP Paribas 2011) Bodenrichtwerte und Planungsrecht in der Hamburger City (Quelle: Eigene Darstellung auf Grundlage von FHH 2012-2) Bodenpolitik, Bereitstellung von Boden über Märkte, Kapitalisierung von Boden und die Nutzbarmachung von Boden konstruieren büroaffine Nutzungsstrukturen. (Quelle: Eigene Darstellung) Wirkkraft Kapitalmärkte. Fonds investieren global in kapitalisierte Immobilienprodukte nach der Logik der Kapitalmärkte (Quelle: Eigene Darstellung)
contributors
2011/2012
Wohnen als Praxis

Wohnen ist diejenige Form von städtischer Praxis, die private und öffentliche Räume gleichermaßen betrifft. Wohnräume sind dabei nicht nur Privatangelegenheiten – sie transportieren immer auch Vorstellungen von Gemeinschaft und Stadt als Gesamtheit. Städtischer Raum wird dagegen zunehmend bewohnt, viele einst private Lebensbereiche sind mittlerweile dorthin ausgelagert. In einer Betrachtung des …