Das Unbewusste der Stadt – Stadt als abstrakte Maschine 2009

Seit den sechziger Jahren ist in Architektur und Planung eine verstärkte Arbeit an neuen Modi der Darstellung zu beobachten: Diagramme, Mappings, Hybride von Diagrammen, Karten etc. Hintergrund dessen bildet zum einen die Konzeption, Stadt als abstrakte Maschine zu denken, als Regelkreis der ›diagrammtisch‹, also z.B. wie ein Schaltkreis zu behandeln sei. Zum anderen beginnt der Begriff der Struktur im gestalterischen Denken eine zentrale Rolle einzunehmen: Struktur steht für das ›unsichtbare‹ Regelwerk der Stadt, für die Beziehungen zwischen urbanen Elementen. Struktur ist das, was man nicht sofort sieht, was aber Funktionen und Formen verbindet, regelt, steuert – man könnte es mit Lacan das ›Unbewusste‹ der Maschine Stadt nennen. Die neuen Darstellungsformen wären somit als Versuch der Gestalter zu verstehen, das Unbewusste der Stadt als Maschine sichtbar, lesbar, diskutierbar, verhandelbar zu machen.
Aufbauend auf der Lektüre von Theoriebausteinen aus dem Werk von Gilles Deleuze möchte ich mit den Studierenden der Frage nachgehen: Was machen Diagramme, Karten, Mappings? Welches Denken steht hinter dieser Konzeption architektonische bzw. planerische Problemstellungen darzustellen? Inwieweit beginnen sich damit Recherchen zu Projekten in den Vordergrund zu schieben?
Dieses Seminar beinhaltet auch praktische Inputs zum Thema Mapping um, auf der Grundlage theoretischer Arbeit, eigene Projekte der Diagrammatik zu entwickeln und voranzutreiben.

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2008/2009

extra-muros

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Prozesse der Veraushäusigung – Ökonomien des Wohnens