Interkulturelle Praxis I: activate - participate – associate Universität der Nachbarschaften 2011/2012

Der Begriff der ›Interkultur‹ thematisiert zum einen die Frage der Kultur als städtischer Ressource, zum anderen die Betonung des Interagierens unterschiedlicher Vorstellungs- bzw. Handlungsweisen und Deutungshorizonte. Warum Kultur? Wenn Stadt aus den kulturellen Praktiken heraus analysiert wird, kommt dasjenige Spannungsfeld in den Blick, in das Kultur »symbolische Gleichgewichte, ausgleichende Verträge und mehr oder weniger dauerhafte Kompromisse einbringt« (de Certeau). Diese Verträge erhalten ihre Nachhaltigkeit weniger durch juristische Legitimation, als durch ein Herstellen von Öffentlichkeit – ein entscheidender Punkt bei der Begründung des Implementierens performativer Formate als kulturelle Programmierungen in Stadtentwicklungsprozesse. Das bedeutet auch: den Begriff der Stadtentwicklung aktiv zu erweitern. D.h.: auf die bestehende urbane Situation einzugehen, um daraus mögliche neue Handlungsoptionen zu entwickeln.



Der an die UdN angrenzende Park ›Rotenhäuser Feld‹ soll im Zuge der Internationalen Bauausstellung IBA zu einem interkulturellen, öffentlichen Raum der Begegnung umgestaltet werden. Wir nehmen den Beteiligungsprozess zum Anlass, das Feld möglicher Nutzungen auszuloten: Wie können Kinder und Jugendliche durch temporäre und experimentelle Benutzung unmittelbar auf die Planungs- und Gestaltungsprozesse einwirken? Wie können deren Bewegungs- und Aktionsräume konzeptionell offen und als Räume der Aneignung gedacht werden? Das Seminar sucht eine Annäherung an unterschiedliche Formen von Beteiligung in Theorie und Praxis. Dabei wird es – nicht nur bezogen auf den Park ›Rotenhäuser Feld‹ – um die inhaltliche Konzeption, die Entwicklung sowie die Durchführung von Beteiligungsprojekten mit unterschiedlichen Akteuren im Umfeld und im Kontext der UdN gehen. Das Seminar arbeitet in engem Austausch mit dem Seminar IKP: associate-activate-participate.

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2011/2012

Wohnen als Praxis

Wohnen als Praxis