Interkulturelle Praxis II: activate - participate – associate Universität der Nachbarschaften 2011

Der Begriff der ›Interkultur‹ thematisiert zum einen die Frage der Kultur als städtischer Ressource, zum anderen die Betonung des Interagierens unterschiedlicher Vorstellungs- bzw. Handlungsweisen und Deutungshorizonte. Warum Kultur? Wenn Stadt aus den kulturellen Praktiken heraus analysiert wird, kommt dasjenige Spannungsfeld in den Blick, in das Kultur »symbolische Gleichgewichte, ausgleichende Verträge und mehr oder weniger dauerhafte Kompromisse einbringt« (de Certeau). Diese Verträge erhalten ihre Nachhaltigkeit weniger durch juristische Legitimation, als durch ein Herstellen von Öffentlichkeit – ein entscheidender Punkt bei der Begründung des Implementierens performativer Formate als kulturelle Programmierungen in Stadtentwicklungsprozesse. Das bedeutet auch: den Begriff der Stadtentwicklung aktiv zu erweitern. D.h.: auf die bestehende urbane Situation einzugehen um daraus mögliche neue Handlungsoptionen zu entwickeln.



Im Rahmen des Projekts UdN erproben wir einen Situativen Urbanismus in dem es im Sinne von ›enabling‹ darum geht, die Beziehungen zum Raum, zwischen Planer und Handlungsraum, zwischen Bewohner und Lebensraum neu zu fassen. Eine Ermöglichungsarchitektur in diesem Sinne wäre weniger auf das Objekt fixiert, als sie sich auf die performativ-organisationalen Prozesse bezieht, die ein Projekt hervorzubringen vermag. Dabei geht es darum, Situationen für räumliche Veränderungsprozesse zu schaffen, in denen die Akteure ihre Lernprozesse in neue Aktivitäten umsetzen können. In ›activate‹ geht es um die Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Sommer-Camps für Kinder und Jugendliche, die in den Sommerferien an der UdN durchgeführt werden sollen. Dabei ist zentral, mit den Akteuren in Kontakt zu treten, sie für die Idee zu begeistern und sich auf den Prozess einzulassen. Gemeinsam sollen die unterschiedlichsten Aktivitäten befördert werden, die sich im Sinne von ›to associate‹ mit dem Gebäude, dem Grundstück und dem angrenzenden ›Rotenhäuser Feld‹ verknüpfen. Das Seminar arbeitet in engem Austausch mit dem Seminar IKP: activate-participate-associate.

  • Source: Nikola Mihov
    Source: Nikola Mihov

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2011/2012

Wohnen als Praxis

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