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- April 1, 2011
Interkulturelle Praxis III: just build it. Universität der Nachbarschaften 2011
Der Begriff der ›Interkultur‹ thematisiert zum einen die Frage der Kultur als städtischer Ressource, zum anderen die Betonung des Interagierens unterschiedlicher Vorstellungs- bzw. Handlungsweisen und Deutungshorizonte. Warum Kultur? Wenn Stadt aus den kulturellen Praktiken heraus analysiert wird, kommt dasjenige Spannungsfeld in den Blick, in das Kultur »symbolische Gleichgewichte, ausgleichende Verträge und mehr oder weniger dauerhafte Kompromisse einbringt« (de Certeau). Diese Verträge erhalten ihre Nachhaltigkeit weniger durch juristische Legitimation, als durch ein Herstellen von Öffentlichkeit – ein entscheidender Punkt bei der Begründung des Implementierens performativer Formate als kulturelle Programmierungen in Stadtentwicklungsprozesse. Das bedeutet auch: den Begriff der Stadtentwicklung aktiv zu erweitern. D.h.: auf die bestehende urbane Situation einzugehen um daraus mögliche neue Handlungsoptionen zu entwickeln.
Was geschieht, wenn Studierende nicht nur planen, sondern wenn sie das Geplante selbst umsetzen? Direkt 1:1, ohne Budget und unter erschwerten Bedingungen: Die Bauherren sind Kinder und Jugendliche, die bei der Konkretisierung ihrer Wünsche und Vorstellungen auch noch selbst mit anpacken wollen. Der Architekt wird unweigerlich zum Komplizen. Die vertrauten Werkzeuge und Bilder funktionieren nur bedingt. Architektur entsteht dann aus Improvisation und als unmittelbare Folge der Kommunikation, mit hohen Anforderungen an eine Planung, die in ihrem Ergebnis so lange offen bleibt, wie der Prozess es verlangt. Hier wird radikaler Pragmatismus erprobt: Go out and start doing it! Just build it! Das Seminar knüpft unmittelbar an die in ›participate‹ und ›activate‹ erarbeiteten Projekte an, um sie gemeinsam mit den Akteuren vor Ort weiter zu planen und baulich umzusetzen.
Source: Koebberling/Kaltwasser
contributors
Prof. Dipl. Ing. Bernd Kniess
Professor, Urban Design
Dipl.-Ing. M. Arch. Benjamin Becker
Immanuel Mihm
2011/2012
Wohnen als Praxis

Wohnen ist diejenige Form von städtischer Praxis, die private und öffentliche Räume gleichermaßen betrifft. Wohnräume sind dabei nicht nur Privatangelegenheiten – sie transportieren immer auch Vorstellungen von Gemeinschaft und Stadt als Gesamtheit. Städtischer Raum wird dagegen zunehmend bewohnt, viele einst private Lebensbereiche sind mittlerweile dorthin ausgelagert. In einer Betrachtung des …