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- April 1, 2011
Interkulturelle Praxis V: let's play. Universität der Nachbarschaften 2011
Der Begriff der ›Interkultur‹ thematisiert zum einen die Frage der Kultur als städtischer Ressource, zum anderen die Betonung des Interagierens unterschiedlicher Vorstellungs- bzw. Handlungsweisen und Deutungshorizonte. Warum Kultur? Wenn Stadt aus den kulturellen Praktiken heraus analysiert wird, kommt dasjenige Spannungsfeld in den Blick, in das Kultur »symbolische Gleichgewichte, ausgleichende Verträge und mehr oder weniger dauerhafte Kompromisse einbringt« (de Certeau). Diese Verträge erhalten ihre Nachhaltigkeit weniger durch juristische Legitimation, als durch ein Herstellen von Öffentlichkeit – ein entscheidender Punkt bei der Begründung des Implementierens performativer Formate als kulturelle Programmierungen in Stadtentwicklungsprozesse. Das bedeutet auch: den Begriff der Stadtentwicklung aktiv zu erweitern. D.h.: auf die bestehende urbane Situation einzugehen um daraus mögliche neue Handlungsoptionen zu entwickeln.
Als wichtigste Strategie zeitgenössischer Stadtentwicklung hebt Kees Christiaanse das Orchestrieren heraus: ›orchestrating a phased, open-ended development, in which existing, built, natural and programmatic qualities are integrated.‹ Was aber heißt orchestrieren? Am besten bekommt man das heraus, wenn man in einem Orchester mitspielt. In diesem Kontext entsteht das Wilhelmsburg Orchestra als Teil des Curriculums der Universität der Nachbarschaften. 2010 von Christopher Dell gegründet, versteht es sich als Forschungsorchester. Es setzt sich aus Studierenden der HCU, Anwohnern und Nachbarn der UdN zusammen. Jeder, der ein Instrument besitzt und Lust hat, es zu spielen, ist eingeladen mitzumachen. Das Orchester besteht aus Laien und entwirft seine Musik selbst, spielt, improvisiert, gibt Gas. Musikalische Praxis wird Ausdruck von Stadt und dem, was wir daraus machen: let’s play
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2011/2012
Wohnen als Praxis

Wohnen ist diejenige Form von städtischer Praxis, die private und öffentliche Räume gleichermaßen betrifft. Wohnräume sind dabei nicht nur Privatangelegenheiten – sie transportieren immer auch Vorstellungen von Gemeinschaft und Stadt als Gesamtheit. Städtischer Raum wird dagegen zunehmend bewohnt, viele einst private Lebensbereiche sind mittlerweile dorthin ausgelagert. In einer Betrachtung des …