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- April 1, 2011
Universität der Nachbarschaften, Wilhelmsburg - Wissen, von dem wir (noch) nichts wissen 2011
Der Begriff der ›Interkultur‹ thematisiert zum einen die Frage der Kultur als städtischer Ressource, zum anderen die Betonung des Interagierens unterschiedlicher Vorstellungs- bzw. Handlungsweisen und Deutungshorizonte. Warum Kultur? Wenn Stadt aus den kulturellen Praktiken heraus analysiert wird, kommt dasjenige Spannungsfeld in den Blick, in das Kultur »symbolische Gleichgewichte, ausgleichende Verträge und mehr oder weniger dauerhafte Kompromisse einbringt« (de Certeau). Diese Verträge erhalten ihre Nachhaltigkeit weniger durch juristische Legitimation, als durch ein Herstellen von Öffentlichkeit – ein entscheidender Punkt bei der Begründung des Implementierens performativer Formate als kulturelle Programmierungen in Stadtentwicklungsprozesse. Das bedeutet auch: den Begriff der Stadtentwicklung aktiv zu erweitern. D.h.: auf die bestehende urbane Situation einzugehen um daraus mögliche neue Handlungsoptionen zu entwickeln.
Wir leben in einer sogenannten Wissensgesellschaft. Doch was heisst Wissen? Der akademische Kanon existiert nur noch als eine von vielen Möglichkeiten der Wissensaneignung. Eine ausdifferenzierte Gesellschaft hat vielschichtige Wissens- und Lernpraktiken hervorgebracht. Verschiedene Kulturen, spezifische Biografien, subkulturelle Szenen oder spezielle körperliche Begehren tragen dazu bei, dass Alltagswissen parallel zum wissenschaftlichen Kanon in der Stadt wirkt. Der Fokus dieses Moduls liegt auf körperlich-performativem Wissen (z.B. Gehen, Skaten, Rollstuhlfahren, Spielen, Tanzen oder Sport ausüben), durch welches sich verschiedene Akteur/innen Stadt aneignen.
Wir fragen uns anhand kulturtheoretischer Texte wie sich z.B. der Unterschied zwischen bloßer Meinung (doxa) und begründetem Wissen (episteme) zeigt. Oder was implizites und explizites Wissen (Michael Polanyi) unterscheidet? Zudem werden praktische Beispiele aus dem urbanen Alltag gesammelt, die am Ende vor Ort präsentiert werden.
Das Projekt findet in der Universität der Nachbarschaften in Wilhelmsburg statt und ist eingebettet in das Projekt Performing the Learning City, eine Kooperation zwischen Urban Design und Kampnagel.
contributors
2011/2012
Wohnen als Praxis

Wohnen ist diejenige Form von städtischer Praxis, die private und öffentliche Räume gleichermaßen betrifft. Wohnräume sind dabei nicht nur Privatangelegenheiten – sie transportieren immer auch Vorstellungen von Gemeinschaft und Stadt als Gesamtheit. Städtischer Raum wird dagegen zunehmend bewohnt, viele einst private Lebensbereiche sind mittlerweile dorthin ausgelagert. In einer Betrachtung des …