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- March 13, 2019
Dysfunktionale Habitate. Eigensinnige Hausbauprojekte auf dem Balkan und in Südosteuropa
Dieser Text ist privat initiierten und vorwiegend in Eigenarbeit ausgeführten Hausbauprojekten gewidmet, deren Bestimmung, eines Tages von einer Familie bewohnt zu werden, ein uneingelöstes Versprechen bleibt, da sie aufgrund von Migration und Mobilität nicht bezogen werden können.
Die Bauherren, es handelt sich tatsächlich meist um Männer, sind Migranten aus dem Balkan, Osteuropa bzw. der ehemaligen Sowjetunion, die in Westeuropa arbeiten und vorwiegend in der Mittelschicht situiert sind. Die besagten Häuser hingegen befinden sich im Balkan bzw. in Südosteuropa und können entsprechend nur an einer überschaubaren Anzahl von Tagen im Jahr von ihren Besitzern aufgesucht werden. Es sind Häuser, die oftmals Jahrzehnte lang gebaut werden und erst, wenn überhaupt, am Lebensabend bezogen werden. Mir persönlich begegnen diese Häuser jährlich beim Durchfahren des Balkans, wenn ich das Familienhaus meiner Eltern in Vareš (Bosnien und Herzegowina) besuche.
Kultur & Gespenster Nr. 20 »Unter dem Radar«, 296 Seiten, 23 x 16,5 cm, ISBN 978-3-941613-98-0, Textem Verlag 2019, 16 Euro
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2018/2019
Let’s play house
"Der Zuschnitt der Wohnungen – die großen Räume für Repräsentation, Freizeit, Ruhe und Erholung, die kleinen für Hausarbeit und Kindererziehung – orientierte sich an männlicher Lebenswelt und privelegierte sie, obwohl der Mann außerhalb des Hauses tätig und viele Stunden nicht anwesend war. Das Leitbild der bürgerlichen Kleinfamilie, in der der Vater als Ernährer der Familie galt und die Mutter …