Dysfunktionale Habitate. Eigensinnige Hausbauprojekte auf dem Balkan und in Südosteuropa

Dieser Text ist privat initiierten und vorwiegend in Eigenarbeit ausgeführten Hausbauprojekten gewidmet, deren Bestimmung, eines Tages von einer Familie bewohnt zu werden, ein uneingelöstes Versprechen bleibt, da sie aufgrund von Migration und Mobilität nicht bezogen werden können.
Die Bauherren, es handelt sich tatsächlich meist um Männer, sind Migranten aus dem Balkan, Osteuropa bzw. der ehemaligen Sowjetunion, die in Westeuropa arbeiten und vorwiegend in der Mittelschicht situiert sind. Die besagten Häuser hingegen befinden sich im Balkan bzw. in Südosteuropa und können entsprechend nur an einer überschaubaren Anzahl von Tagen im Jahr von ihren Besitzern aufgesucht werden. Es sind Häuser, die oftmals Jahrzehnte lang gebaut werden und erst, wenn überhaupt, am Lebensabend bezogen werden. Mir persönlich begegnen diese Häuser jährlich beim Durchfahren des Balkans, wenn ich das Familienhaus meiner Eltern in Vareš (Bosnien und Herzegowina) besuche.

Kultur & Gespenster Nr. 20 »Unter dem Radar«, 296 Seiten, 23 x 16,5 cm, ISBN 978-3-941613-98-0, Textem Verlag 2019, 16 Euro

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2018/2019

Let’s play house

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