Interkulturelle Praxis IV: Explore Wilhelmsburg 
Arbeitswelten. Eine videographische Annäherung. Universität der Nachbarschaften 2011

Der Begriff der ›Interkultur‹ thematisiert zum einen die Frage der Kultur als städtischer Ressource, zum anderen die Betonung des Interagierens unterschiedlicher Vorstellungs- bzw. Handlungsweisen und Deutungshorizonte. Warum Kultur? Wenn Stadt aus den kulturellen Praktiken heraus analysiert wird, kommt dasjenige Spannungsfeld in den Blick, in das Kultur »symbolische Gleichgewichte, ausgleichende Verträge und mehr oder weniger dauerhafte Kompromisse einbringt« (de Certeau). Diese Verträge erhalten ihre Nachhaltigkeit weniger durch juristische Legitimation, als durch ein Herstellen von Öffentlichkeit – ein entscheidender Punkt bei der Begründung des Implementierens performativer Formate als kulturelle Programmierungen in Stadtentwicklungsprozesse. Das bedeutet auch: den Begriff der Stadtentwicklung aktiv zu erweitern. D.h.: auf die bestehende urbane Situation einzugehen um daraus mögliche neue Handlungsoptionen zu entwickeln.



Im Seminar soll in die Verfahren und Techniken der Videographie eingeführt werden und diese in einer Feldstudie erprobt und angewandt werden. Das Thema dieser gemeinsamen Feldstudie sind die ›Arbeitswelten‹ auf der Elbinsel. Die Begriffe ›Arbeit‹ und ›lokale Produktion‹ stehen im Mittelpunkt dieser Untersuchung, die im Format filmischer Kurz-Portraits versucht, deren Fülle, Verschiedenheit und Wirkungsgefüge zu erforschen – und sie zu dokumentieren, sie sicht- und hörbar zu machen.
In mehreren Zyklen von Recherche, Aufzeichnung und Schnitt werden technische Fähigkeiten im Umgang mit Licht, Bild und Ton trainiert. Ziel ist es, in diesen kurzen Folgen ein Spektrum von Kurz-Portraits zu produzieren. Im Anschluss daran soll, unter Verwendung der entstandenen Kurz-Portraits und weiterer Recherchen und Aufzeichungen, ein längerer Kurzfilm entstehen.
Da die Ausleihmöglichkeiten für Videokameras an der HCU begrenzt sind, sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein videofähiges Handy, einen Fotoapparat oder eine Kamera mitbringen.

  • Kismet Bäckerei, Fährstrasse
    Kismet Bäckerei, Fährstrasse

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2011/2012

Wohnen als Praxis

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