Universität der Nachbarschaften, Wilhelmsburg UoN - Lab 2009/2010

Was das UdN-Projekt gegenüber anderen Studienprojekten auszeichnet, ist die Erweiterung des Lernprozesses in eine konkrete Praxis: Die Studierenden planen nicht nur selber, sie bauen auch. Dabei rücken Themen und Fragestellungen ins Zentrum der Auseinandersetzung, die nicht allein für die Transformation des Wilhelmsburger Gesundheitsamts, sondern weit darüber hinaus von Bedeutung sein können: es wäre dies ein Umgang mit dem Bestehenden, eine Annäherung an die vorgefundene Situation und Planung als Versuch, mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Wirkung zu erzielen: räumlich, sozial, kulturell.
Lernziel des UdN-Projekt ist das Erarbeiten einer Kompetenz zur Erhebung relevanter Informationen auf unterschiedlichsten Ebenen, der Einordnung in Kategorien und der Entwicklung eigener Fragestellungen aus dieser Form der Recherche und Auswertung. Ausgegangen wird von einer erweiterten Bestandsaufnahme (Erschließung des Feldes, Derive, Expedition), um sich daraus einen neuen Überblick zu verschaffen (anhand von Katalogen) und Ansätze zu entwickeln, die dann in konkrete Studienprojekte münden. Weder Ansätze noch daraus folgende Projekte sind als „Lösungen” zu begreifen, die dann nur noch „umgesetzt” werden müssen. Vielmehr wird versucht, einen Zielkorridor der Varianz zu erstellen (genau deshalb ist der Katalog Voraussetzung), der anhand der konkreten Fälle eine Form der Aktualisierung der in der Situation immanent vorhanden Potentiale entwickelt und erforscht. Angestrebt ist die Befähigung zu einem relationalen Planungsverständnis, das zuvorderst nach Fragestellungen aus dem Feld der urbanen Situation selbst kommend, sucht. Deshalb ist für die UdN bereits die Entwicklung dieser Fragestellungen ein Teil des Ergebnisses.
Die Frage und ihre permanente Rückkoppelung mit den realen Entwicklungen der urbanen Situation vor Ort stellen die Basisstruktur des Arbeits-Prozesses dar. Ansätze müssen daher immer anschlussfähig an die Recherche erfolgen.
Im UdN-Lab geht es um die maßstabsübergreifende Erarbeitung planerischer Konzepte und die Entwicklung neuer Formen der Beteiligung auf dem Weg zu einer nachhaltigen Transformation von Stadt. Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang verweist auf ein erweitertes Verständnis, das den Umgang mit bestehenden Ressourcen nicht nur materiell versteht.

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2009/2010

Un-geplant

Un-geplant

Unplanmäßiger Städtebau und Stadtentwicklung von unten