Everyday Urban Design 6. Planung als Vektor, Skript und Sichtbarmachung. Projektarchäologie eines Begegnungshauses

Stadt entsteht im Gebrauch. Was aber bedeutet das für Gestaltungsprozesse, die Stadt zum Gegenstand haben? Klar ist: Die physischen Dimensionen von Raum können dann nicht alleiniger Fokus des Gestaltens sein. Entsprechend beschreibt EUD 6 einen Ansatz, der Urban Design als ein Lesen des Gebrauchs begreift: Performative, deskriptive und räumliche Methoden werden genutzt, um eine lernende Gestaltung zu erzeugen, die Handlungen hervorbringt und gleichzeitig aus Handlungen entsteht. Entlang des Verfahrens zur Entwicklung eines Begegnungshauses in Hamburg Poppenbüttel sucht der Band nach Ansätzen einer politischen Planungspraxis. Vor Ort leiten die internationalen Architekturbüros Assemble Studio, Atelier Bow-Wow mit tamotsu ito architecture, Construct Lab, in situ und bromsky Architekten je ein Projektbüro. Gemeinsam mit Nachbar_innen, Geflüchteten, Studierenden und Gewerbeschüler_innen organisieren sie Alltags-Prozesse, entwickeln und testen 1:1-Prototypen und übersetzen diese in Entwürfe eines zukünftigen Begegnungshauses. In der retroaktiven Montage dessen schafft das Buch einen Zugang zur Idee des Performativen Plans.


Über die Autor_innen
Marius Töpfer (*1991) studierte nach einer Ausbildung zum Tischler Architektur und Urban Design an der HCU Hamburg, an der er aktuell unterschiedlichen Lehrtätigkeiten ausübt. Marius Töpfer ist Mitglied der Planungsgruppe Projektbüro und arbeitet auf unterschiedlichen Maßstabsebenen an prozessorientierter Architektur- und Stadtproduktion. Die aktive Auseinandersetzung mit, an und entlang der Wissensbestände der dort Wohnenden und Arbeitenden prägen dabei die Methodik seiner Arbeitsweise sowie deren räumliche Übersetzung.

Rebecca Wall (*1992) studierte Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar und Urban Design an der HCU Hamburg. Sie arbeitet und forscht in verschiedenen interdisziplinären Konstellationen an Methoden der kollaborativen Stadtgestaltung sowie Verfahrensweisen der (performativen) Repräsentation. Sie ist Mitglied der Arbeitsplattform ZusammenStelle, die sich für eine prozess- und gemeinwohlorientierte Entwicklung des sogenannten Dragonerareals im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg einsetzt.


Über die Buchreihe
The City is an unfinished process, characterised by constantly shifting connections between the everyday practices of its human and non-human actors. Rather than an object, it is an open process or form which can only be grasped structurally. Everyday Urban Design investigates the interplay between discursive structures (e.g. codes, laws), spatio-material arrangements, agencies and actors as constructive parameters that provide the basis for the production of the city. The virtuality comprised within these infrastructures is not an illusory world, but the essence of a diagrammatic realm that is situated between representation and non-representability. With regards to the possibilities and constraints of urban design, this realm demands to be unveiled, de-constructed and rearranged. Such a diagrammatic variant of structuralism renders structure the productive tool for re-programming and connects research with projective methods and cultural practices of everyday life. Design and research converge by becoming performative.

Töpfer, Marius, Rebecca Wall. 2020. Planung als Vektor, Skript und Sichtbarmachung. Projektarchäologie eines Begegnungshauses. Everyday Urban Design 6. Berlin: botopress.

Mit Kommentaren von Christopher Dell, Tatjana Schneider und Fran Edgerly.

contributors

2017/2018

Modes of Realising

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