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- March 31, 2020
Urgent Matter(s). Taking Care of Urban Futures. Atlas 2019/2020
Notstände, Krisen, Dringlichkeiten – Der Titel des Jahresthemas impliziert einen sofortigen Handlungsbedarf angesichts einer uns drohenden Katastrophe. Im Kontext aktueller globaler Entwicklungen zählt unter diesem Jahresthema an prominentester Stelle die Klimakrise, die auch unsere Städte betrifft, als dringendes und bedrohliches Phänomen. Darüber hinaus fallen charakteristische Merkmale der Urbanität wie Offenheit, Diversität und Demokratie terroristischen Anschlägen aus verschiedene Milieus zum Opfer (Rolshoven 2017: 34). Durch eine rasante Transformation von Städten entstehen neue Formen des urbanen Unbehagens. Viele Städte sind fragmentiert, von Segregation geprägt und konfliktanfällig (Harvey 2013: 29). Darüber hinaus finden
sich weitere Notstände, die sich sozialen, technischen oder wirtschaftlichen Entwicklungen zuordnen lassen. Die Zukunft unserer urbanen Lebensräume scheint ungewiss. Dass bis zum Jahr 2050 70% der Weltbevölkerung in Städten leben wird (Adli 2017: 20) verstärkt die Dringlichkeit, einen Modus Operandi für die urbanen Krisen zu finden. Wir wollen nicht nur als Studierende des Urban Design, sondern auch als Stadtbewohner*innen handeln.
Einer (planerischen und politischen) Deutungsmacht, die nach Gleichheit strebt, wollen wir die Akzeptanz von Verschiedenheit entgegensetzen. Das Recht auf Stadt lässt sich für uns mit dem Recht auf Differenz weiterdenken (Grell 2018: 366). Städte sind Orte, an denen unterschiedliche Lebensrealitäten, Gruppen, Probleme und Krisen aufeinandertreffen. Wir wollen uns um unsere Städte kümmern und unsere Zukunft mitgestalten. Wir fragen uns: Worin bestehen Krisen? Welche Urgent Matters lassen sich beobachten? Wo lassen sich Krisen in der Stadt verorten? Wie äußern sie sich und welche Formen nehmen sie an? Wie stehen die Krisen miteinander in Verbindung und welche Konzepte helfen uns, sie besser zu verstehen? Die Ergebnisse unserer Forschung zu diesen Fragen finden sich in diesem Atlas. Sie wurden festgehalten, um in weiteren Forschungsprozessen darauf zurückgreifen zu können und unserem Engagement ein Fundament zu geben. We are taking care of our urban futures.
Adli, Mazda (2017): Stress and the city. Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind. München.
Grell, Britta (2018): Recht auf Stadt. In: Celina, Bernd; Naumann, Matthias; Strüver, Anja (Hg.): Handbuch der kritischen Stadtgeographie. Münster.
Harvey, David (2013): Rebellische Städte. Berlin.
Rolshoven, Johanna (2017): Stadtsicherheit 2.0 – Camouflage der Widersprüche. In: Kusche, Jürgen (Hg.): Die ambivalente Stadt – Gegenwart und Zukunft des öffentlichen Raums. Zürich. S. 34-47.
Entstanden im Rahmen des Urban Design Project I
Urgent Matter(s)
WS 2019/2020
contributors
Prof. Dr. Monika Grubbauer
Professor, History and Theory of the City
Prof. Dipl. Ing. Bernd Kniess
Professor, Urban Design
Prof. Dr. Kathrin Wildner
Professor, Culture Theory and Cultural Practice
Prof. Dr. Ingrid Breckner
Professor, Urban and Regional Sociology
M.Sc. Anais Wiedenhöfer
Lecturer
M.Sc. Gözde Sarlak-Krämer
Academic Staff, Ph.D. Candidate
Isabella Biermann
M.A. Nina Fräser
Academic Staff, History and Theory of the City
Robert Stürzl
Angela Franke
Anna-Maria Chatzi
Benjamin Gellie
Céline Kamber
David Freiberg
Dilan Karatas
Elsa Günther
Eva Mörtl
Friederike Zängl
Jan Nicolai Straßburger
Janosh Heydorn
Leonie Jakobs
Luca Heinle
Marc Ritz
Marie-Theres Böhmker
Marion Vollmann
Ramineh Hadian
Solveig Freiling
Sophia Hogeback
Susanna Paarmann
Vincent Groen
2019/2020
Urgent matter(s)

Taking care of urban futures
Aktuelle Debatten um die Zukunft der Städte offenbaren drängende Problemlagen in Bezug auf ökologische und soziale Fragen. Vor dem Hintergrund verstärkter globaler Urbanisierungsprozesse stellen sich die Auswirkungen von Klimawandel, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit als massive ökologische Krise dar. Auf sozialer Ebene wirft die Verschärfung von Ungleichheitsdynamiken auf lokaler und …