Die Stadt als Ressource besteht aus gebauten Räumen, sozialen Strukturen, ökonomischen Netzwerken, politischen Prozessen, die allesamt Potentiale für Weiterentwicklungen in sich bergen. Sie ist Materiallager, Marktplatz, Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Institution. Und sie hat BewohnerInnen, die diese als Ressourcen nutzen, umdeuten und verändern. Der Begriff Ressource zielt dabei nicht notwendigerweise auf ökonomische Verwertbarkeit -- in seiner ursprünglichen Bedeutung meint er zunächst ein „Mittel um eine Handlung zu tätigen“. Was dabei als Ressource bezeichnet wird, hängt davon ab, was situativ als werthaltig erkannt wird. Neben materiellen Ressourcen wie dem Gebäudebestand sind soziale und kulturelle Ressourcen von großer Bedeutung für die Stadtentwicklung. Immaterielle Ressourcen wie z.B. die Ortskenntnis von BewohnerInnen spielen im Alltagsgebrauch der Stadt eine wichtige Rolle, die allerdings in Planungsprozessen oft vernachlässigt wird. Sie sind Faktoren der Stadtentwicklung, die in alternative Formen des Wirtschaftens einfließen können.
Das Jahresthema „Stadt als Ressource“ widmet sich der Frage, wie die Stadt aus dem Vorhandenen heraus weiter entwickelt werden kann. Wie funktionieren Inwertsetzungs- und Umwertungsprozesse in der bestehenden Stadt? Was ist für wen eine Ressource? Wie kann ein neuer Blick auf das Alltägliche zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten lesbar machen?