2010/2011

Feste feiern

Kollektivierungen urbaner Praxis

Feste und Feiern sind, wie Stadt und Architektur, gesellschaftliche Institutionen, die Gemeinschaften herstellen. Als außergewöhnliche Ereignisse heben sie sich vom Alltag und dessen Regeln ab und sind dennoch in den städtischen und gesellschaftlichen Strukturen fest verankert. Die Stadt wird seit jeher durch zahlreiche festliche Anlässe geprägt: fürstliche und kirchliche Feste, Prozessionen und Paraden, Karneval und Kirmes, Kultur- und Musik-Festivals, Straßen- und Nachbarschaftsfeste, Hochzeiten und Begräbnisse, kommerzielle Massenevents und spontane Technoparties. Dabei ist die Stadt nicht einfach der Ort der Feier – Feste und Städte formen sich gegenseitig.
Die Untersuchung der räumlichen, sozialen und ökonomischen Organisation von Festen, ihrer symbolischen und performativen Eigenschaften, ihrer städtischen Rahmung und zeitlichen Veränderung wie auch ihrer vielfältigen Auswirkungen auf die Stadt eröffnet einen spezifischen Zugang zu aktuellen Trends der Stadtentwicklung, wie Festivalisierung, unternehmerische Stadtpolitik und die Transformation öffentlicher Räume. Gleichzeitig werden allgemeinere Fragen nach Gemeinschaftsbildung und Identität, Inklusion und Exklusion, Freizeit- und Erlebnisgesellschaft, Performanz und kollektiver Praxis aufgeworfen.

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